WAS IST HOCHSENSIBILITÄT?

Hochsensibilität bedeutet, dass betroffene Menschen eine andere Sinnesverarbeitung haben.

Circa 15 bis 20 % der Menschen sind hochsensibel.

FACETTEN EINER HOCHSENSIBLEN PERSÖNLICHKEIT:

  • Sehr empathisch, tiefsinnig und feinfühlig
  • ausgeprägte Intuition
  • Starkes Bedürfnis nach Harmonie und liebevolles Miteinander
  • tiefgehende Selbstreflexion und Verarbeitung der eigenen Eindrücke
  • Oftmals stark naturverbunden
  • Intensiveres Wahrnehmen von Geräuschen, optischen Eindrücken, Sinneseindrücken aller Art
  • Gesteigerte Beobachtungsfähigkeit
  • Neigung zur Spiritualität und übersinnlichen Wahrnehmungen
  • Gewissenhaftigkeit und angeborene Hilfsbereitschaft
  • Stütze und Hilfe für andere aufgrund Entfaltung ungeahnter Potenziale in extremen Belastungssituationen
  • Immer ein offenes Ohr für die Mitmenschen 

HSP (hochsensible Personen) nehmen vieles intensiver wahr:

  • HSP können Reize nicht so gut filtern.
  • Während ein "normal" sensibler Mensch verschiedene Eindrücke in zwei bis drei Kategorien einsortiert, nimmt ein hochsensibler Mensch an die zehn Kategorien wahr, wie Elaine N. Aron es beschreibt.
  • Die Trennung von wichtig und unwichtig findet nicht in dem Maße statt, wie bei "normal" Sensiblen.
  • HSP brauchen daher sehr viel länger zur Reizverarbeitung.
  • Reize, die „normalerweise" unbewusst verarbeitet werden, bleiben bei einem HSP im Bereich des Bewussten.
  • Das führt bei HSP dazu, dass die Wahrnehmung der Reize höher und die Verarbeitung der Reize sehr viel intensiver ist.
  • Diese Sinnesverarbeitung bezieht sich auf die äußeren Reize, wie Augen, Nase, Tastsinn, so wie auch auf die inneren Reize, also auf die geistigen, seelischen Eindrücke.

Was passiert bei einer Reizüberflutung? 

  • Wenn sich der hochsensible Mensch nicht aus der ihn reizüberflutenden Situation zurückzieht, schüttet der Körper das Hormon Cortisol aus. Dieses Hormon animiert den Körper dazu über einen längeren Zeitraum in Alarmbereitschaft zu sein.
  • Im Normalfall wird Cortisol nur unter einer dauerhaften Belastung ausgeschüttet. Es hat zur Folge, dass der Organismus des Menschen völlig überlastet und "gestresst", bzw. nervös ist.
  • Selbst nach einer Ruhepause kann bei hochsensiblen Menschen noch Cortisol im Blut gefunden werden
  • Dieses ständige "innere auf Trab sein" kann sich dann in körperlichen und/ oder seelischen Symptomen äußern                 

Lassen Sie sich das mal auf der Zunge zergehen: Während früher täglich ca. 8000 Reize auf uns eingewirkt haben, sind es heutzutage auf Grund unseres "technischen Fortschritts" täglich bis zu 40.000! Diese "mobile Reizüberflutung" kommt also noch oben drauf.

HOCHSENSIBEL. JA, UND JETZT?

Der Begriff Hochsensibilität wurde erst 1997 von Elaine N. Aron geprägt und stellt keine Diagnose dar! Es ist ein Charakterzug, ein Wesensmerkmal. Kann sich wie ein Fluch anfühlen. Oder auch wie ein Segen, wenn man gelernt hat, seine Sensibilität gesund und effizient in sein Leben zu integrieren.

Die Hochsensibilität steht in der Erforschung noch in den Kinderschuhen. Man geht von erblichen, sowie entwicklungspsychologische Faktoren für die Ausbildung der speziellen neuronalen Konstitution aus. Oft wird die intensive Sinneswahrnehmung von HSP (hochsensiblen Persönlichkeiten) leider mit Nervosität und Empfindlichkeit verwechselt. Sätze wie "Jetzt stell dich nicht wieder so an", "sei nicht so empfindlich" oder "nimm dir doch nicht immer alles so zu Herzen" sind ständige Wegbegleiter von hochsensiblen Menschen. Die Folge ist, dass sie sich falsch in ihrer Wahrnehmung und Sensiblität fühlen und probieren sich ein dickeres Fell zuzulegen, um besser in ihr Umfeld zu passen. Wer will schon die Rolle des Freaks spielen? Wer will die zimperliche Prinzessin auf der Erbse sein? Hochsensible Menschen eher nicht...

Wichtig ist zu verstehen, dass es die Hochsensibilität gibt. Mittlerweile ist sogar statistisch nachgewiesen, dass ein nicht kleiner Anteil der Weltbevölkerung diese andere Form der Sinneswahrnehmung hat. Nachdem Sie jetzt verstanden haben, dass Sie nicht alleine sind und dass Sie so wie Sie sind durchaus okay sind, können Sie vielleicht auch etwas leichter ums Herz schauen, auf welche Art und Weise Sie Ihre besondere Gabe in Ihr Leben und Ihren Alltag integrieren wollen.

Durch Entspannungs- und Konzentrationsübungen werden Sie lernen, eine Art "Schutz" um sich aufzubauen, was die hereinströmenden Reize von Außen im Außen sein lässt und Sie selbst fest in Ihrem innerem Ruhezentrum zentriert bleiben lässt. So können Sie durchaus lernen, mit den starken Sinneseindrücken zu arbeiten, bis es schließlich gar nicht mehr zu einer Überflutung und seinen Folgen kommt. Prävention im Alltag ist meiner Meinung nach das A und O für Sie als hochsensibler Mensch. Bei Ihnen ist es ganz besonders wichtig, vorrausschauend und liebevoll für sich, Ihren Alltag und das berufliche Umfeld zu planen. WIE Sie sich selbst schulen mit der Aufmerksamkeit und dadurch mit Ihrer wertvollen Lebensenergie bei sich verankert zu bleiben, ist unwichtig. Vielleicht sind Sie eher der Typ Mensch, der sich seine Kraft in der Natur holt oder Joggen geht. Hauptsache ist, dass Sie beginnen für sich und Ihre besondere Gabe der Wahrnehmung gut zu sorgen und vor allem "vorzusorgen".

HOCHSENSIBEL? SORGEN SIE GUT FÜR SICH!

Ein Beispiel: Wenn Sie wissen, dass eine große Menschenmenge Sie völlig überfordert, dann sorgen Sie vorher schon dafür, dass Sie diesem Reiz nicht länger als nötig ausgesetzt sind. Wissen Sie aus Erfahrung, dass eine bestimmte Geräuschkulisse Ihnen die letzte Kraft raubt? Besorgen Sie sich gefilterete Ohrenstöpsel. (Mit denen arbeiten zum Beispiel Musiker, die täglich einer immensen Lautstärke ausgesetzt sind. Mit denen können Sie sich entscheiden, ob Sie 10, 20, 30 % der Geräuschkulisse einfach ausfiltern wollen.) Sie müssen nicht gegen die Hochsensibilität ankämpfen! Und es bringt nichts, zu probieren, "normal" zu werden. Lernen Sie lösungsorientiert damit umzugehen und sich das Leben so einzurichten, dass es für Sie angenehm ist. Die effektivste Vorsorge für einen angenehmen Tag ohne Überflutungen ist nach meiner Erfahrung ein selbst geschaffenes Ritual. Nehmen Sie sich morgens 30- 60 Minuten, um ganz entspannt in den Tag zu starten. Praktizieren Sie Ihre Art der Entspannungs- und Zentrierungsübungen und visualisieren Sie eine Art Schutzei, dass Sie um sich herum aufbauen. Sagen Sie sich im Geist "Dies ist mein Schutzraum, in den heute nichts eindringen wird, was mir nicht gut tut." Sie werden sehen, dass nach regelmäßigem Üben und praktizieren eine neue und sehr angenehme Art der Wahrnehmung entstehen wird. Sie laufen immer noch hellwach und feinfühlig, wie Sie nun mal sind, durch die Welt. Diese Gabe bleibt Ihnen erhalten. Doch Sie merken, dass all die Reize, die früher noch ungefiltert und unbarmherzig in Ihr System eingeströmt sind, nicht mehr in Sie eindringen und festkleben. Sie werden ein stiller Beobachter, der wahrnimmt und dabei unberührbar bleibt.

Gestehen Sie sich zu, dass Sie nicht wie ein Bioroboter auf Abruf funktionieren und richten Sie sich Ihren Tag so ein, wie er für Sie angenehm, gesund und zumutbar ist. Das mag in den Anfängen herausfordernd sein, denn es bedarf meistens einer kompletten "Umstrukturierung" Ihres vertrauten Lebensgerüstes. Aber glauben Sie mir, es lohnt sich. Und Sie sollten es sich wert sein, gut und gewissenhaft mit sich und Ihrer Gesundheit umzugehen.

HOCHSENSIBLE UND ERNÄHRUNG

Der Organismus von hochsensiblen Menschen wird auf Grund der Hormone, die bei den vielen Reizüberflutungen ausgeschüttet werden, permanent übersäuert. Das führt meiner Meinung nach zu den Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfungen und/ oder Allergien, bzw. Neurodermites, über die sich viele Betroffene beklagen. Ich habe mich immer gefragt, woran es liegt, dass gerade die "Sensibelchen" unter uns Menschen so viele körperliche Beschwerden haben. Auch ich hatte seit frühstem Kindesalter mit ganz schlimmen Neurodermites zu kämpfen. Hätte man sich damals schon um eine anständige Darmreinigung und möglichst basische Ernährung bei mir gekümmert, hätte ich wohl sehr viel weniger Leid ertragen müssen.

Mein TIP also: Kümmern Sie sich um eine anständige Darmreinigung! Unser Darm ist unser zweites Gehirn. Ihm wird viel zu wenig Beachtung geschenkt und ist oftmals Antwort auf Beschwerden, für die es scheinbar keine Lösung gibt. Ich kann Ihnen das nur stark ans Herz legen. Ist der Darm frei und sauber, lösen sich viele Probleme wie von selbst auf. Leider werden Sie diesen wertvollen Tip nur von den wenigsten Ärzten als Lösung vorgeschlagen bekommen. Wertvoll ist er trotzdem;) Nehmen Sie sich am besten einen Ernährungsberater an die Seite und lassen Sie sich beraten, welche Art der Darmsarnierung für Sie am stimmigsten ist. Wiederholen Sie diese alle 6 Monate. Sie sollten sich möglichst basisch ernähren und auch nach der Darmkur dafür sorgen, dass Ihr Darm frei von Giftstoffen bleibt. Hier finden Sie schonmal gute Infos zu allen Fragen rund um unser "zweites Gehirn", den Darm und die Darmsanierung. Von einem kompetenten Ernährungsberater werden Sie auch erfahren, was für Sie die beste Ernährung für Ihr System ist. 

Wollen Sie mich zum Thema Hochsensibilität im Alltag gerne in einem Einzelcoaching kennenlernen?Ich freu mich drauf, Ihnen auf Ihren Schritten zur Seite zu stehen! Schreiben Sie mir.

Hat Ihnen der Artikel weitergeholfen? Dann freue ich mich über Ihr Feedback! 

Kommentare




Wow! Was für ein toller Artikel. Immer wieder für lärmfreie Auszeiten zu sorgen, finde ich persönlich besonders wichtig. Danke, Rejana, für dein Wirken! Herzensgruß Sabine




Vielen Dank für dein nettes Feedback, liebe Sabine. Ja, wenn wir gut für uns sorgen, macht das Leben richtig Spaß :) Alles Liebe, Rejana






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